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Donnerstag, August 03, 2006

Justin Hoffmann - Paradoxe Systeme

In gewisser Weise ist es paradox, wenn Christoph Kern ausgerechnet Würfel und Quader für seine Beschäftigung mit Malerei heranzieht. Denn der Kubus als mathematisch-konstruierte Form, als objektiv berechenbarer, geometrischer Körper stellt ein Fundament des rationalen, kartesianischen Denkens dar, während das Malen als subjektive Geste, behaftet mit Elementen des Zufällig-Flüssigen, dagegen als Ausdruck der handwerklichen, individuellen Herstellung gelten kann. In der Darstellung von Würfeln oder Quadern sind die gestalterischen Spielräume deutlich begrenzt. Entsprechend ambivalent verhält es sich, wenn Christoph Kern bei seiner Arbeitsweise von einem System spricht, denn Malerei, gerade wenn sie Spuren des Herstellungsprozesses hinterläßt, kann nie wirklich im Sinne eines wissenschaftlichen Anspruchs systematisiert werden. Das System bleibt hier ein stets subjektives und offenes. Es fungiert als ein Weg, sich auf bestimmte Ausdrucksmöglichkeiten zu konzentrieren. Das System des Bildbausatzes erinnert nicht allein wegen ihren Namensnähe zu Bauklötzen an die Regeln eines Spiels, eines Spiels, dessen Reglement sich mit jeder neuen Runde wieder ändern kann.>>

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